Der Zufall fährt mit

25.09.2001
Sächsische Zeitung

Der Zufall fährt mit
Steve Mizera wird Gesamt-Zweiter im Yamaha-R6-Cup

Von Alexander Hiller

Steve Mizera sah das Ziel zum Greifen nahe, doch am Ende hielt der 26-jährige Dresdner nur den 4 000-Mark-Scheck (2 045 Euro) für den Zweitplatzierten der Yamaha-R6-Shell-Rennserie in der Hand.

Beim letzten Lauf der Motorrad-Serie hatte auf dem Hockenheimring der Zufall seine Finger im Spiel. Mizera und der Gesamtführende Andreas Heese (Saterland) hatten es im Zeittraining nur auf Startplatz zehn bzw. acht geschafft, doch beide legten im Rennen einen fulminanten Start hin. Dann muckte der Motor an Heeses Gefährt, der Gesamtführende fiel immer mehr zurück, während Mizera sich weiter nach vorn arbeitete. Dann war es fast soweit.

Der Dresdner lag vier Runden vor Schluss auf Rang zwei, Heese auf Platz acht. Hätte Mizera das Rennen gewonnen und sein Kontrahent sich nicht verbessert, wäre Mizera als Gesamtsieger gefeiert worden. Doch zum normalen Rennende kam es erst gar nicht. Der Amerikaner Dan Green war spektakulär gestürzt, lag etwa zwei Minuten bewusstlos an der Strecke - das Rennen wurde abgebrochen. Als Zieleinfahrt wurde - wie bei solchen Abbrüchen üblich - die Konstellation zwei Runden vor dem Abbruch zu Rate gezogen. Da war Mizera Vierter, Heese Sechster.

Das reichte für den Sachsen nicht. Mit 126 Zählern musste er sich dem Norddeutschen (136) beugen. Die Entscheidung des Kampfgerichtes war völlig okay. Aber natürlich bin ich traurig, denn ich war mir sicher, dass ich den Lauf noch gewinne, sagte Mizera. Für den Dresdner war dieser Auftritt gleichzeitig der Abschied aus der R6-Rennserie, künftig will er in der höherrangigen Supersportklasse fahren, in der er in diesem Jahr als Gaststarter schon Gesamt-Dritter wurde. Einige Teams haben bereits ihr Interesse signalisiert.