Mizera in der Zwickmühle

18.08.2001
Sächsische Zeitung

Mizera in der Zwickmühle
Dresdner fährt bei zwei Meisterschaften vorn mit

Von Alexander Hiller

Dresdens schnellster Zweirad-Pilot hat sich in die Zwickmühle gefahren. Der 25-jährige Steve Mizera liegt vor dem viertletzten Lauf des Yamaha-R6-Shell-Cups mit nunmehr 60 Punkten auf Rang zwei der Gesamtwertung. Den vor ihm liegenden Andreas Heese (Saterland-Ramsloh/75) könnte er am Wochenende auf dem Nürburgring theoretisch schon übertrumpfen. Denn dort wird nicht nur der vormals geplante fünfte Lauf, sondern auch das auf dem Lausitzring abgesagte Rennen zur Saisoneröffnung nachgeholt.

Damals hatte eine große Öllache den Start verhindert. Doch Mizera liegt auch in einer anderen Wertung noch aussichtsreich im Rennen. Der Sachse rangiert im Deutschen Rundstreckenpokal der Supersportklasse auf Rang drei (74 Zähler). Vor ihm liegen Dirk Schnieders (Kamp-Lintfort/141) und Martin Kallabis (Köln/80). Eigentlich waren die drei Rennen in der Supersportklasse nur zum Fithalten gedacht, nun fährt Mizera vorn mit. Sein Team reagierte prompt, ermöglichte dem Heißsporn weitere vier Läufe in der Ausweichklasse.

Mein Team hat ohne zu murren zugestimmt, freut sich Mizera. Immerhin gehen zusätzliche Kosten für Logis und Reifen drauf. Das wird allerdings für mich ganz schön stressig, meint Mizera. Ein Mal überschneiden sich sogar die Renntermine. Ganz klar, meine Priorität liegt eindeutig beim Yamaha-Cup. Dort kann ich noch Erster werden, betont Mizera.

Die zusätzliche Belastung könnte für den ehrgeizigen Piloten freilich auch nach hinten losgehen. Der linke Unterarm, den er sich vor knapp zwei Monaten gebrochen hatte, macht sich im Rennen immer noch bemerkbar. Bei extremer Belastung muckt er noch, aber er behindert mich nicht.

Da muss ich jetzt durch, sagt der Dresdner trotzig. Am Sonntag möchte er seinen Worten Taten folgen lassen. Zwei Rennen, zwei Chancen. 10.30 Uhr startet der erste Lauf, nach einer kurzen Pause geht ab 17 Uhr das zweite Rennen über die Bühne.