24-Stunden-Ritt fordert Material & Mensch alles ab

20.08.2003
Dresdner Morgenpost

24-Stunden-Ritt fordert Material [&] Mensch alles ab

DRESDEN - Der 24-Stunden WM-Lauf im Motopark Oschersleben ist das wohl härteste Motorradrennen Deutschlands. Und beim Start am Sonnabend dabei ist der Dresdner Pilot Steve Mizera mit seinem Team.

24 Stunden Vollgas pur - ein unglaublicher Härtetest für Maschine und Fahrer, der bis an deren Belastungsgrenzen geht. Dem steht sich das extra dafür gegründete Team Race-pool/Zweirad Hübner. Steve teilt sich den Höllenritt, etwa aber 80 Minuten wechselt der Fahrer, mit den Piloten Jens Borkowski (Dresden), Thomas Hübner (Cottbus) und Rico Löwe (Bärenstein).

An Schlaf ist für die Fahrer dabei nicht zu denken. Man fühlt sich sonst noch schlapper als ohnehin“, weiß Mizera. Am gefährlichsten ist für ihn die Phase beim Sonnenaufgang, wenn die Piste mit Tau bedeckt ist. Da schmieren meist sehr viele Maschinen ab und man muss mächtig auf der Hut sein.“ Im Schnitt zwei Defekte gibt’s während des Rennens zu meistern. Das geht vom Bruch der Fußraste, über einen Sturz bis hin zum kapitalen Motorschaden.

Natürlich hoffen alle, diesmal möglichst verschont zu bleiben. Immerhin soll der Bronze-Rang vom letzten Jahr in Gold verwandelt werden. Extra dafür ist das Team schon heute bei den Einstehfahrten auf dem Ring unterwegs, haben die Piloten die letzte Woche ausgiebig zum Relaxen und Schlafen genutzt. Steve fuhr dazu mit seiner hübschen Freundin Claudia ins Zittauer Gebirge.

Der Etat für das 24-Stunden-Event beträgt 40 000 Euro. Ganze 8000 Euro kostet allein die Verpflegung der 42 (!) köpfigen Crew, der u.a. 14 Mechaniker, sechs Zeitnehmer, sechs persönliche Betreuer, ein Physiotherapeut, zwei Reifenfachleute, ein Feuerwehrmann, ein Betanker, ein Teamkoordinator und sechs Küchenkräfte angehören. Die nagelneue Suzuki GSX-R 1000 steuerte Thomas Hübner bei.

Und was ist das Faszinierendste am 24-Stunden-Ritt? Dass diesmal nicht der Fahrer, sondern die richtige Teamarbeit das Entscheidende ist“, so die Piloten unisono, die bis zum Zieleinlauf am Sonntag gegen 15 Uhr etwa 6 Kilo an Gewicht verlierenwerden.

Lutz Hentschel