Im Paradies geschwächt

Dienstag, 08.08.2006
Sächsische Zeitung

Motorsport
Der Dresdner Motorrad-Pilot Steve Mizera zieht sich in Doha eine Lungenentzündung zu und bangt nun um seinen Start in Oschersleben.

Alexander Hiller

Doha - ein Paradies. Und zwar nicht nur für Motorsport-Anhänger. Im Wüstenstaat Katar existiert eine der modernsten Rennstrecken der Neuzeit und zudem wohl mit die luxuriösesten Hotels der Welt. Der Dresdner Steve Mizera erhielt eine Einladung nach Doha.

Über eine dort arbeitende Dresdner Bekannte lernte er den Sohn des Scheichs kennen. Der lud den 30-jährigen Langstrecken-Fahrer für eine Woche in seine Heimat ein. Ein Traum? Mitnichten. Steve Mizera musste bereits zwei Tage nach seiner Ankunft all seine Doha-Pläne über den Haufen werfen. Mit einer Lungenentzündung im linken Lungenflügel musste sich der Sachse ins Krankenhaus einliefern lassen.

Ich glaube, das habe ich schon aus Deutschland mitgeschleppt. Die extrem heißen Bedingungen und die gut klimatisierten Räume taten ein Übriges. Ich hatte auf nichts mehr Appetit, habe nur noch getrunken“, sagte Mizera. Zwei Tage brachte er im Krankenhaus zu - sein Fieber stieg phasenweise bis auf 39 Grad. Der Körper zehrte aus, der Pilot verlor wohl vier bis fünf Kilogramm Körpergewicht. Am Freitag war Mizera wenigstens kräftig genug, um den Heimflug anzutreten.

Ich bin natürlich immer noch in ärztlicher Behandlung, versuche aber auch mit allerlei Hausmittelchen möglichst schnell wieder fit zu werden“, sagte er.

Donnerstag fällt Entscheidung

Mizeras Eile hat auch einen Grund. Am Wochenende startet sein Honda-Team RMT 21 beim 24-Stunden-Rennen in Oschersleben - dem sechsten Lauf zur Langstrecken-WM für Motorräder. Ob mit oder ohne Mizera, steht derzeit nicht fest. Ich bin momentan noch nicht wieder in der Lage, eine Rennmaschine zu halten, werde aber von Tag zu Tag stärker", sagte der Geschwächte. Frühestens am Donnerstag will er zu seiner Mannschaft stoßen. Da kann ich absehen, ob es Sinn hat“, sagte er.