Letzter Start endet im Gummi-Frust

21.09.2006
Sächsische Zeitung

Letzter Start endet im Gummi-Frust

Motorsport. Steve Mizera landet mit seinem Team auf Rang acht der Langstrecken-WM.

Alexander Hiller

Steve Mizera ist fertig - mit der Saison in der Motorrad-Langstrecken-Weltmeisterschaft und auch körperlich. Der Dresdner Zweirad-Pilot hat mit seinem Honda-Team RMT 21 den letzten Lauf zur Langstrecken-WM - das 24-Stunden-Rennen von Magny Cours - zwar hinter sich, aber die Maschine nicht ins Ziel gebracht.

Dennoch steht für die ambitionierte kleine Mannschaft in der Endabrechnung mit 36 Punkten ein starker achter Platz im WM-Klassement zu Buche. Ich persönlich wollte eigentlich auf Platz sechs landen, aber mit zwei Ausfällen in der Saison ist das nicht das schlechteste Ergebnis“, sagte der 31-jährige Mizera.

Allerdings trübte der abschließende Auftritt in Frankreich den Gesamteindruck. Da lief alles gegen uns. Ein verseuchtes Rennen“, erzählte der Dresdner. Angefangen beim Wetter. Der Dauerregen ließ schon das Zeittraining auf dem Kurs zum Glücksspiel werden. In dem hatte das Team um den Dresdner Mizera trotz Pirelli-Regenreifen von Beginn an schlechte Karten. Alle in unserem Team sind mindestens einmal gestürzt. Der spezielle Belag in Magny Cours verträgt sich nicht mit italienischem Gummi.

Andere Mannschaften haben sich schnell dazu entschlossen, andere Reifen aufzuziehen. Aber unser Teamchef Thomas Roth wollte gegenüber Pirelli-Deutschland loyal bleiben, hat deshalb zu lange gezögert. Diese Überlegung kann man ihm nicht einmal verübeln, dennoch waren wir darüber verärgert“, moserte Mizera. Das Team musste dann auch noch Ersatz für den zweiten Sachsen Mati Seidel finden, der es nicht unter die 50 zeitschnellsten Fahrer geschafft hatte und damit nicht antreten durfte.

Zukunft ist offen

Im Rennen verrichtete die Mizera-Crew dann freilich anfangs einen guten Job, fuhr sich zeitweise vom 50. auf den 20. Platz nach vorn. Dann aber bereitete die Maschine Schwierigkeiten - zwei Stürze, ein abgebrochener Schalthebel und ein Motorschaden - bedeuteten nach ca. 16 Stunden das Aus für das Team RTM21.

Ich brauche jetzt erst einmal ein, zwei Monate Abstand, auch um zu überlegen, wie und in welcher Form ich weitermache. Ich habe schon mit anderen Teams gesprochen, aber es wird immer schwieriger, mich zu motivieren und die Leistung abzurufen“, sagte er.