Optimismus für die Saison 2000

Mittwoch, 22.09.1999
Sächsische Zeitung

Von Alexander Hiller

Steve Mizera hat sein Ziel knapp verfehlt. Der Dresdner Motorrad-Pilot wollte zu Beginn der Saison in der Gesamtwertung des Yamaha-R6-Cups unter den ersten fünf bis zehn Fahrern einkommen. Nach dem letzten Rennen der Nachwuchs-Serie am Sonntag im holländischen Assen fand sich der Student mit 30 Gesamtzählern auf Rang zwölf wieder.

Fehler verhindern bessere Gesamtplatzierung

Ich bin trotzdem mit meiner Leistung zufrieden, sagt er. Ich weiß, dass ich fahrerisch auf jeden Fall unter die Top ten gehöre. Nur kamen mir dieses Jahr außergewöhnlich viele Schnitzer in die Quere, erklärt Mizera. Da passte der letzte Lauf des Yamaha-R6-Cups genau ins Bild. Nach dem ersten freien Training lag er als Achter aussichtsreich im Rennen. Aber irgendwo war da ein psychologischer Klemmer. Ich hätte schneller fahren können, sagt Mizera. So fiel der schmächtige Elbestädter im Zeittraining auf Platz 18 zurück.

Doch damit nicht genug. Alljährlich veranstaltet die Szene zum Ende der Saison ein Jux-Rennen. Diesmal war ich an der Reihe. Ich wollte zunächst einen Jogginglauf initiieren, daraus wurde dann aber ein 500 m-Sprint auf der Zielgeraden der Rennstrecke. Ich wurde Zweiter. Ein Erfolg fürs Ego, für Steve Mizeras Körper war die Anstrengung zuviel. Er brach zusammen.

Ich bekam so etwas wie einen Kreislauf-Kollaps, mir wurde schwarz vor Augen und ich grün im Gesicht, erzählt Mizera. Und das ausgerechnet einen Tag vor dem Rennen. Bis zum Start hatte er sich allerdings wieder einigermaßen gefangen. In der Nacht vor dem Rennen war an Schlaf allerdings nicht zu denken. Normalerweise eine schlechte Vorbereitung, ich brauche meinen Schlaf.

Doch Mizera ist ein Kämpfer. Augen zu und durch. Ich hatte nur eines im Kopf. Mich unbedingt auf die 30, 40 Minuten des Rennens konzentrieren, und es hat geklappt. Mit einem Blitzstart katapultierte sich der Dresdner nach vorn. Als Zehnter überquerte er den Zielstrich. Damit sicherte sich auch er einen Teil der 80 000 Mark Gesamtprämie, die Yamaha-Deutschland unter den besten 15 Fahrern über die Saison verteilt.

Unterstützung vom Teamchef ist gesichert

Kaum ist die alte Saison beendet, denkt der ehrgeizige Pilot schon an Kommendes. Wir werden uns auf das nächste Jahr viel professioneller vorbereiten, einiges anders machen, verspricht Mizera und denkt dabei vor allem an frühzeitige Trainingslager. Teamchef Andre Krämer wird den Studenten für Wirtschafts-Wissenschaften weiterhin unterstützen. Krämer ist genauso motorsportverrückt wie sein Schützling. Sogar zu Silvester will das sächsische Team die Maschine und den Motorradpiloten im Trainingslager für die neue Saison in Schwung bringen.