Steve Mizera wandelt zwischen den Welten

Dienstag, 25.05.1999
Sächsische Zeitung

Von Alexander Hiller

An den Salzburg-Ring wird Steve Mizera noch lange zurückdenken. Der 23jährige Dresdner belegte im zweiten Saisonrennen des Yamaha-R6-Cups den zehnten Rang, was er selbst als ganz ordentliches Ergebnis einstuft.

Ein wenig ärgert sich der Student für Wirtschaftswissenschaften dann doch. Immerhin lag er eine Weile lang auf einem aussichtsreichen fünften Rang.

Den verschenkte er aber, weil er sich mit einem Fahrer zunächst duellierte. Das hat mich ganz schön Zeit gekostet, schätzte Mizera nachher ein. Die Folge des Nervenduells: Der Elbestädter versteuerte sich kurz und mußte gleich eine ganze Gruppe von Fahrern an sich vorbeiziehen lassen. Immerhin konnte sich der Sachse bis zum Zielstrich der 50 Kilometer langen Hetzjagd wieder bis auf den zehnten Platz Vorarbeiten. Der brachte ihm sechs Punkte für die Gesamtwertung ein.

Insgesamt besitzt Mizera jetzt neun Zähler. Dirk Fritz (Gera), Philipp Ludwig aus Leipzig und der Stuttgarter Ralf Hilsenbeck belegten beim höchstdotierten Motorrad-Nachwuchscup die Plätze eins bis drei. Sein Fahrfehler, der ihn höchstwahrscheinlich eine Plazierung unter den besten sechs kostete, ist für Mizera jedoch lange kein Grund, Trübsal zu blasen. Klar ärgere ich mich, wenn ich sehe, wo ich hätte einkommen können, gibt der Fitneßfreak zu. Ich weiß jetzt aber, daß ich weiter vorn mitfahren kann. Und ich weiß, was ich falsch gemacht habe.

Vielmehr Kopfzerbrechen bereitet dem Dresdner da schon, daß sich seine Trainingsleistung wesentlich von der im Wettkampf unterscheidet. Ich wandle da momentan zwischen zwei Welten. Es gelingt mir im Training nicht, jene Aggressivität an den Tag zu legen, wie ich das im Rennen schon drauf habe. Ich muß da ein bißchen ausschlafen, haderte er nach Platz 16 im Training.

Dabei ist es bei nur 50 Kilometer Rennstrecke schon ganz entscheidend, für welche Startreihe man sich qualifizieren kann. Um diesen Lapsus in Zukunft zu vermeiden, intensiviert Mizera sein Training. Direkt vom Salzburgring machte sich der Rennfahrer vom MFH-Racing-Team gleich nach Oschersleben auf. Bald hat er auch sein Vordiplom in der Tasche, so daß er sich dann noch mehr auf den Motorsport konzentrieren kann.