Montag, 27.03.2000
Sächsische Zeitung
Motorsport
Steve Mizera stellt Privates hinten an
Dresdner Motorrad-Pilot will in der Nachwuchsserie Yamaha-Shell-Advance-R6-Cup unter die besten Fünf
Von Alexander Hiller
Der Mann ist heiß. Ich will der erste Dresdner sein, der endlich mal auf diesem Scheiß-Treppchen steht, sagt Steve Mizera. Aus den Worten des 24-Jährigen klingt auch noch ein wenig Enttäuschung über den Ablauf der vergangenen Saison heraus. Da landete Mizera in der Gesamtwertung des Yamaha-R6- Cups auf dem zwölften Rang. Zu wenig für den ehrgeizigen Motorradpiloten. Ich glaube, durch die ganzen Krisen bin ich durch. Ich habe mir eine Menge Druck gemacht. Vielleicht zuviel. In diesem Jahr soll alles anders werden.
Der Student will sich in dem Feld der 50 Fahrer des Yamaha-Shell-Advance-R6-Cups – so nennt sich die Serie des ältesten Nachwuchs-Cups in Deutschland nach dem Einstieg von Hauptsponsor Shell - unter die besten Fünf der Gesamtwertung. Erste Tests bestätigten dem selbstbewussten Piloten auch einen Aufwärtstrend. Bei Testfahrten auf der Rennstrecke im kroatischen Rijeka fuhr der Student für Wirtschafts-Wissenschaft pro Runde zweieinhalb Sekunden schneller als im Vorjahr.
Ich habe noch mehr Biss. Ich trete auf der Strecke jetzt frecher auf, bin viel lockerer, sagt der Dresdner. Vor allem freut es mich, dass ich jetzt konstant von der ersten Runde bis zur letzten Runde fahre. Das war bisher mein Manko“, erklärt er. Um seine Athletik zu verbessern, tankt Steve Mizera dreimal pro Woche im Fitness-Studio Kraft und Ausdauer. Die Konkurrenz ist noch besser geworden, da darf ich nicht zurückstehen.
Ich arbeite jetzt bewusster. Stelle auch private Interessen hintenan, sagt Mizera. Teamchef Andre Krämer, der ein Viertel des Gesamtbudgets aufbringt, wird der Ehrgeiz seines Piloten nur Recht sein. Denn je besser Steve Mizera seine Maschine in den acht Rennen um die Runden hetzt, desto größer werden die Chancen, sich an den gut gefüllten Prämientöpfen (etwa 80 000 Mark in der Saison) zu beteiligen und sich einen Teil des finanziellen Aufwandes auf der Strecke zurückzuerobern.
■ Renn-Termine: 29./30. April - Hockenheim, 13./14. Mai - Assen (Niederlande), 2Q./21. Mai * Oschersleben, 18./19. Juni - Most (Tschechien), 1./2. Juli - Nürburgring, 11./12. August - Oschersleben, 26-/27. August - Lausitzring, 23-/24. September - Hockenheim.