Eiertanz

28.06.2001
Yamaha R6 Shell-Cup

Eiertanz

Andreas Heese bleibt im YAMAHA R6-SHELL-CUP auf Titelkurs. Der Saterländer feierte in Oschersleben bei strömendem Regen seinen zweiten Saisonsieg nach einem dramatischen Finish vor Steve Mizera (Dresden) und Frank Schulz (Gscher-Hochmoor).

Das war heute ein irrsinniger Eiertanz, beschrieb Heese ein Eiertanz, beschrieb Heese ein
Rennen, das ein Spiegelbild der Wetterkapriolen war, mit denen sich die Magdeburger Börde an Pfingtsen drei Tage lang präsentierte

Bereits im Training hatten Regen, Sturm und Sonne praktisch im Stundentakt gewechselt. Zu Rennbeginn machte dann einmal mehr Blitzstarter Mizera die Pace, doch als nach fünf Runden die nächste Regenfront über den Motopark hereinbrach, übernahm Heese das Kommando. Mizera: Ich hatte ein echtes Problem, weil ich als Führender nicht wusste, wieviel man auf der nassen Piste riskieren konnte.

Andy konnte sich schneller auf die neue Situation einstellen und war schon drei, vier Sekunden enteilt, doch als ich mich umstellte und einige Passagen im höheren Gang mit weniger Drezhzahl fuhr, konnte ich mich wieder ranarbeiten. In der Endphase haben wir uns bald zehnmal überholt. Ich bin dann in der letzten Runde einmal fürchterlich quer gestanden und habe beschlossen, den zweiten Platz nach Hause zu fahren.

Damit war Heeses zweiter Saisonsieg perfekt. Steve hat am Anfang enorm Druck gemacht, ich habe aber schnell festgestellt, dass ich im hinteren Teil der Strecke schneller fahren konnte. Als es nass wurde, habe ich einiges riskiert, um von den Verfolgern wegzukommen. Ich habe aber offengestanden nicht damit gerechnet, dass Steve und Enrico noch einmal aufschließen und war einigermaßen überrascht. Die letzten Runden waren dann ein echter Krimi, aber es hat gereicht und riesig Spaß gemacht, freute sich der lange Östfriese, der nun in der Gesamtwertung mit 50 Punkten zehn Zähler vor dem Herausforderer aus Sachsen führt.

Der dritte im Bunde, Enrico Kluge, büsste den sicher geglaubten Podestplatz mit einem Ausritt in der letzten Runde ein: Schade, da wäre heute noch alles drin gewesen, ärgerte sich der Mann aus Spora. Der vierte Platz ist immer undankbar. Ich konnte zwar einen Sturz vermeiden und sogar wieder als Dritter auf die Strecke zurückfahren, aber meine Reifen waren verschmutzt und damit gleich wieder voll Gas zu geben, wäre ein zu großes Risiko gewesen.

Somit war der Weg frei für Frank Schulz, der seinen dritten Platz wie einen Sieg bejubelte: Ich habe mich im Regen pudelwohl gefühlt und war mit Rang vier zufrieden, aber als ich sah, wie Enny aus dem Kiesbett kam, habe ich die Chance genutzt. Mein Plansoll ist mit dem Podestplatz eigentlich schon erfüllt, jetzt muss ich meine Ziele wohl neu definieren.

Thorsten Hohnemann (Wienhausen), der Polesetter vom Regentraining am EuroSpeedway, wollte eigentlich mehr als den fünften Platz: Ich fahre unheimlich gerne im Nassen und wollte hier gewinnen. Vom Speed her hätte ich an der Spitze mithalten können, aber wenn man als 22. aus der ersten Runde zurück kommt, kann man das vergessen. Knapp dahinter lieferten sich Dieter Bauernfeind (Pietenfeld) und Frank Krieger (Mannheim) einen spannenden Kampf um Platz sechs, bei dem Bauerfeind schließlich die Oberhand behielt. US-Boy Dan Green (Niedermohr),[nbsp][nbsp] [nbsp]Jürgen Scheffel (Gera) und Wolfgang Stamm (Brüxgen) vervollständigten die Top-Ten.