Familiensilber verteidigt

20.05.2001
R6-Cup

Familiensilber verteidigt

Andreas Heese gewinnt den ersten Lauf zum YAMAHA R6-SHELL-CUP auf dem Hockenheimring nach einem packenden Dreikampf vor Steve Mizera und Peter Ungemach.

Das Cup-Establishment hat bei Saisonauftakt das Familiensilber nicht aus der Hand gegeben, denn alle drei Siegerpokale gingen an Fahrer, die schon im vergangenen Jahr dabei waren. Für Andreas Heese ist es sogar schon die fünfte Cup-Saison. Und nach dem Pech im Vorjahr soll nun endlich der Titel her. Dafür legte der 23-jährige aus Saterland mit seinem insgesamt dritten Cup-Sieg in Hok-kenheim den Grundstein: Die beiden Trainingsstürze haben mich zwar die Pole gekostet, aber im Rennen körperlich nicht gehandicapt. Dafür hatte ich anfangs ein Problem mit meiner Fußraste. Als ich mich damit arrangiert hatte, konnte ich richtig Druck auf Steve machen, erfolgreich attak-kieren und im entscheidenden Moment die nötigen Meter machen, berichtete Heese im Ziel.

Die Überrundungen waren ausschlaggebend, Andy ist einfach besser durchgekommen und ich konnte die Lücke nicht mehr schließen, schilderte Steve Mizera die Situation. Der Dresdener, mit der Trainingsbestzeit und schnellster Rennrunde zusätzlich dekoriert, war dennoch mit Rang zwei absolut happy. Wahnsinn, wir waren über die gesamte Distanz sogar schneller als im Vorjahr. Das ist sicher auch ein Verdienst von Dunlop.

Mein Vorradreifen, in Hockenheim eigentlich immer ein Problem, sah auch nach 20 Runden noch hervorragend aus. Auch Peter Ungemach (Hasbergen), der Mizera auf der Ziellinie fast noch überrascht hätte, war voll zufrieden. Mein erster Podestplatz, und das gleich beim ersten Rennen freute er sich über Rang drei und bestätigte: “Die Überrundungen haben die Angelegenheit heute echt schwierig gestaltet. Ich musste alle Energie auf wenden, um die Lücke wieder zu schließen. Aber das Ergebnis ist top!

Während sich dieses Trio fast zwanzig Runden lang um den Sieg balgte, wurden dahinter mit einem Respektabstand aber nicht weniger spannend die Plätze vier bis acht im Sekundentakt vergeben. Frank Schulz (Gscher-Hochmoor) als Vierter: Super. Nach vorne ging einfach nicht mehr, nach hinten musste ich heftig verteidigen. Hinten, das war der Österreicher Georg Gaisbauer (Mettmach) und der war nicht ganz zufrieden: Anfangs wärs etwas schneller gegangen, da hätte ich forcieren müssen. Aber mein Ziel war die Top-Ten, da passt der Fünfte zum Start schon ganz gut.

Hart und heiss, lautete der einhellige Kommentar vom folgenden Duo, Enrico Klügl (Spora) und Jürgen Scheffel (Gera) bei bislang ungewohnten Temparaturen um 25 Grad im Motodrom. Dort hatte sich Lokalmatador Franky Krieger vor den rund 10.000 Besuchern insgeheim etwas mehr erhofft als Platz acht, aber der Mannheimer, der vor dem Start fast jeden nach dem Spielstand beim zeitgleich um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga spielenden SV Waldhof fragte, bleibt Optimist: Der Günther Knobloch hat hier vor einem Jahr mit derselben Platzierung angefangen und anschließend drei Rennen gewonnen.

Während der Polesetter vom EuroSpeedway, Thorsten Hohneman (Wienhausen) von Unterarmkrämpfen geplagt Neunter wurde, bejubelte Bruno Rozkalns Platz zehn. Der lettische Supersport-Meister wusste, dass es schwer wird: Ich habe mich genau informiert und diese Klasse gewählt, weil das Niveau so hoch ist Dafür nimmt er auch die weiten Reisen in Kauf. Für die Rückfahrt nach Riga sind 24 Stunden angesetzt - Vollgas, versteht sich.