Favoritensturz

15.07.2001
R6-Cup

Favoritensturz

Georg Gaisbauer hat auf dem Flugplatzkurs von Lechfeld den Alleingang von Andreas Heese (Saterland) beendet. Der dreifache Saisonsieger stürzte beim Versuch, den Österreicher zu überholen, der nach einem dramatischen Finish Steve Mizera (Dresden) und Peter Ungemach (Hasbergen) knapp auf die Plätze verwies. Damit ist der Titelkampf im YAMAHA R6-SHELL-CUP wieder völlig offen.

Was für ein Rennen. Georg Gaisbauer erwischte den besten Start, sah sich aber von Beginn an von Heese bedrängt. In Runde fünf attackierte der Meisterschaftsfavorit: Ich konnte Andy gleich wieder ausbremsen, er wollte erneut kontern, hat mich dabei touschiert und ist mächtig abgeflogen. Als ich mich umschaute, stand mein Auspuff fast kerzengerade hoch, aber ich hatte wie durch ein Wunder keinen Leistungsverlust.

Allerdings konnte ich den rechten Fass nicht mehr richtig auf die Raste aufsetzen. Zwei Runden vor Schluss hat mich dann Scheffel überholt, wenig später ist er übers Vorderrad abgeschmiert. In der letzten Runde kam auch noch Mizera. Er bremste sich vor dem Sprunghügel vorbei, hat aber durch das harte Manöver so viel Schwung verloren, dass ich ihn wieder ausbeschleunigen konnte, beschrieb ein überglücklicher Gaisbauer den turbulenten Rennverlauf.

Der eigentliche Held von Lechfeld war Steve Mizera. Vier Wochen nach seinem Unterarmbruch sorgte er mit Platz zwei für eine Sensation: Dabei war mein Start eine Katastrophe. Ich habe dann in der ersten Runde gleich sieben oder acht Leute überholt und mich Runde um Runde an die Spitze rangekämpft. In der Schikane vor Start/Ziel hatte ich immer Vorteile, aber auf der Bremse fehlen mir einfach noch ein paar Meter.

Ich hatte deshalb nicht damit gerechnet, hier schon wieder um den Sieg mitfahren zu können und bin natürlich super zufrieden. Pech für Andy, aber jetzt ist die Meisterschaft wieder offen, daran habe ich vor vier Wochen nicht zu denken gewagt, jubelte der Sachse, der nun mit 60 Punkten noch 15 Zähler hinter Heese liegt, der bei seinem spektkulären Abflug nach ersten Infomationen mit einer Gehirnerschütterung und Prellungen davon kam.

Peter Ungemach stand wie schon in Hockenheim als Dritter auf dem Podest: Ich war von Anfang an vorne dabei. Allerdings merkte ich schnell, dass ich zu kurz übersetzt hatte und deshalb auf der Gegengerade keine Schnitte machte. In der Gelbphase nach Andy's Sturz konnten die Verfolger wieder aufschließen. Eigentlich hatte ich den Podestplatz schon abgehakt, durch Jürgens Sturz klappte es dann doch noch, freute sich der neue Tabellensechste.

Jürgen Scheffel war der Leidtragende der dramatischen Schlußphase: Ärgerlich. Ich hatte konditionell vermutlich die meisten Reserven, aber das Rennen war zwei Runden zu lang ... Enrico Klügl (Spora) verpasste als Vierter erneut das Podest nur knapp: Ich hätte am Anfang forcieren müssen, später bin ich einfach nicht mehr ganz in Schlagdistanz gekommen. Ich hoffe, am Nürburgring klappts endlich mal.“

Der Lette Bruno Rozkalns (Riga) gewann den Spurt einer elfköpfigen Verfolgergruppe um Platz fünf vor Frank Schulz (Gescher-Hochmoor), Stefan Hauger (Weilersbach!, Heinz Payreder (Graz), Frank Krieger (Mannheim) und dem frischgebackenen Vater Dieter Bauernfeind (Pietenfeld), der Zehnter wurde.

Die fünfzig R6-Piloten haben nun Sommerpause bis zum 19. August. Dann geht's mit einer Doppelnummer am Nürburgring weiter, wo das ausgefallene Rennen vom EuroSpeedway nachgeholt wird.

Diesen Text, Pressebilder sowie die kompletten Ergebnisse gibt's wie immer unter .www.r6-cup.de'