Trotz gebrochenem Arm: Mizera gab Gas

Dienstag, 03.07.2001
Dresdner MorgenPost

NÜRBURGRING - Motorradfahrer sind bekanntlich die Härtesten - aber Steve Mizera setzt dem noch die Krone auf. Unglaublich: Der Yamaha R6-Pilot fuhr am Wochenende ein Cup-Rennen trotz doppelten Armbruches!

Das wollten selbst die Ärzte nicht glauben,“ ist Steve ein wenig stolz auf seine Leistung. Dabei plagt den Dresdner sogar ein komplizierter Y-Bruch des linken Unterarms.

Passiert ist es vor zwei Wochen, als Gastfahrer in der Supersportklasse. Mit sieben (!) Sekunden Vorsprung führte Steve schon nach der ersten Runde auf dem regennassen Hockenheimring, beim Einfahren in die Start/Zielgerade dann das: Nur Millisekunden zu spät ging der 25-jährige auf die Bremsen - das Vorderrad rutschte sofort weg, mit Tempo 210 ging es geradeaus in den Reifenstapel. Ein Horrorcrash!

Ich habe mich x-mal überschlagen, bin durchs gesamte Kiesbett gerutscht und in die Reifen gekracht. Dann habe ich erst mal gecheckt, ob noch alles dran ist,“ schildert der Dresdner die ersten Sekunden nach dem Unfall.

Den Armbruch habe ich sofort gespürt, ein höllischer Schmerz.“ Im Krankenhaus Hockenheim gab’s nach dem Röntgen sofort Gips. Doch für Steve stand fest: Ich werde beim nächsten R6-Rennen in vierzehn Tagen wieder starten, damit ich meine Titelhoffnungen nicht verliere.“

Der Gips musste nach vierTagen wieder runter, mit Schwimmen stählte Steve seine Armmuskeln. Vor dem Rennen auf dem Nürburgring wurde ihm zudem eine Spezialschiene angepasst', gab es schmerzstillende Spritzen.

Es half alles nichts! Zwar regnete es, was die Belastung für den Arm weggn des früheren und weicheren Bremspunktes erträglicher machte, aber als der Musik- Ereak sich von Platz 29 auf 10 vorgekämpft hatte, trocknete die Pi- j j ste ab und Mizera wurde am Ende Sechzehnter. Doch Wertungspunkte gibt’s nur bis Rang 15…

Trotzdem sieht sich Steve nicht als Verlierer: Mit gebrochenem Arm nur vier Sekunden hinterm Sieger einzukommen ist doch fantastisch, zumal ich noch 31 Fahrer hinter mir gelassen habe.“

Jetzt will Steve bis zum nächsten Rennen in zwei Wochen Ruhe tanken, um das Ziel Meistertitel“ in den letzten fünf Rennen doch noch zu schaffen.