Wird Mizera rechtzeitig fit?

28.06.2001
Yamaha R6-Shell-Cup

Wird Mizera rechtzeitig fit?

Der YAMAHA R6-SHELL-CUP geht fremd. Die erfolgreichste ’Rennschule' des Motorradsports, ansonsten mit dem IDM-Zirkus auf Tour, startet am Wochenende im Rahmenprogramm der Endurance Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring.

Nach zwei von insgesamt acht Läufen schälen sich im YAMAHA R6-SHELL-CUP langsam die Favoriten heraus. Auf dem Papier sieht es in diesem Jahr ganz nach einem Durchmarsch von Andreas Heese (Saterland) aus. Der großgewachsene Ostfriese konnte bei den ersten beiden Rennen in Hockenheim und Oschersleben mit zwei Siegen das Punktemaximum verbuchen, allerdings setzte ihm die Konkurrenz beide Male bis ins Ziel mächtig zu. In Oschersleben wechselte in der Schlussphase wohl zehn Mal die Führung zwischen Heese und Steve Mizera.

Der Mann aus Dresden hatte sich im Vorjahr vor allem als Blitzstarter einen Namen gemacht, mittlerweile geht er die Pace über die volle Distanz und hat sich zum ernstzunehmenden Titelaspiranten entwickelt. Doch seit zehn Tagen steht hinter seinem Einsatz am Nürburgring ein dickes Fragezeichen. Ich bin am vorletzten Wochenende als Gastfahrer beim Supersport-B-Lizenzrennen auf dem Hockenheimring gestartet und - nachdem ich den ersten Lauf gewinnen konnte - im zweiten so unglücklich gestürzt, dass ich mir den Unterarm angebrochen habe, ärgert sich Mizera. Der Sachse hat deshalb letzte Woche Rennarzt Christoph Scholl aufgesucht und hofft, dass die Therapie bis zum Wochenende den erhofften Erfolg bringt.

Unabhängig davon weiss Heese, dass es bis zum Titelgewinn noch ein weiter Weg ist: Die Saison hat gerade mal begonnen und die ersten beiden Rennen haben gezeigt, dass es auch in diesem Jahr wieder eine ganze Reihe schneller Fahrer gibt, die für einen Sieg in Frage kommen, beschreibt der Spitzenreiter die enorme Leistungsdichte. Vom hohen fahrerischen Niveau der Serie war übrigens auch Peter Linden beeindruckt.

Der amtierende Endurance-Weltmeister aus Schweden war im Vorjahr in Oschersleben bei der Fahrerbesprechnung in der YAMAHA-Hospitality zu Gast und stand den Youngstern Rede und Antwort. Anderntags ertappte ihn Cup-Koordinator[nbsp][nbsp] [nbsp]Thomas Kohler, wie er am Vorstart zum Cup-Rennen die R6 genau inspizierte und anschließend schmunzelnd feststellte: Wenn die Jungs mit dem Serienmotor solche Rundenzeiten fahren, bleibe ich lieber in der Langstrecken-WM ... Bei soviel Lob darf man sich auch am Nürburgring auf eine unterhaltsame Vorstellung freuen.