Le Mans? Nur auf dem Fahrrad!

07.03.2002
Dresdner Morgenpost

Le Mans? Nur auf dem Fahrrad!

Von Lutz Hentschel

DRESDEN - Gerade erst von zehntägigen Testfahrten aus Cartagena/Spanien zurückgekehrt, schwitzt der Dresdner Motorradpilot Steve Mizera schon wieder - beim Fitnesstraining.

Im Wellnessclub No. 6 wird er von Inhaber und Trainer Udo Windschüttel für sein erstes EM-Rennen am 24. März im französischen Le Mans fitgemacht. Mizera will in seinem Supersport-Premierenjahr, in dem er die EM und DM fährt, nichts dem Zufall überlassen. Gut drei Wochen vorm Saisonstart ist bei seiner Honda die Basis-Abstimmung geschafft, jetzt widmet sich der begeisterte Snowboarder seiner Kondition. Schwimmen, Jogging und Fitness-Training bestimmen den Tagesablauf. Denn die Rennen der 600er Klasse, bei der EM dauern sie gute 45 Minuten, verlangen eine ungeheure Kondition, Kraft und Konzentration bis zur letzten Sekunde.

Trotzdem fiebert der 26-Jährige dem Saison-Auftakt in Le Mans entgegen, auch wenn es gleich eine Doppel-Premiere wird. Denn auch die legendäre Strecke in Frankreich kennt Mizera bisher nur vom Fahrrad! Ich war letztes Jahr dort als Zuschauer und bin abends nach den Rennen die Strecke mal abgeradelt. Da lernt man unheimlich viel, kann die Kurven und den Fahrbahnbelag genau studieren. Mit dem Motorrad bin ich da aber noch nie gefahren.“

Angst vor der ersten Bewährungsprobe, zumal gleich bei einem EM-Lauf, hat der Striesener nicht: Es ist eher ein tolles Gefühl, sich mit den schnellsten Fahrern aus den europäischen Ländern zu messen. Aber mir sind die Platzierungen in der EM egal, sie dient eher als optimale Saisonvorbereitung für die deutsche Meisterschaft, die am 12. Mai auf dem Lausitzring beginnt. Dafür will ich mir eine Menge abgucken.“

Steve Mizera (I.) legt sich am Ruder-Ergometer ins Zeug. Im Hintergrund: Fitness-Trainer Udo Windschüttei. Oben: Von Sponsor Shoei gab’s diesen 700 Euro teuren Helm, der nach jedem Training oder Rennen neu aufgepolstert wird.

Fotos: Hentschel