Mizera sattelt um

Mittwoch, 16.01.2002
Sächsische Zeitung

Von Alexander Hlller

Für Steve Mizera öffnen sich ganz neue Horizonte. Der 25- jährige Motorrad-Pilot aus Dresden sattelt um, startet künftig in der Deutschen Supersport-Meisterschaft für Zweirad-Maschinen bis 600 Kubikzentimeter Hubraum. Damit steht der Vizemeister des letztjährigen Yamaha-R6-Cups quasi eine Stufe vor dem internationalen Rennsport-Geschäft. Die Supersportklasse ist die höchstrangige Serie in Deutschland. Darüber kommen praktisch nur die Weltmeisterschafts-Klassen, sagt Mizera.

Der Sachse heuerte zunächst für ein Jahr beim Honda-Rennstall Mo-Aral-Honda-Dieppold-Racing an. Die Truppe um Team-Chef Reinhold Dieppold ist seit zehn Jahren in der Supersportklasse unterwegs, hat neben Mizera noch Peter Kolle und Christian Wächter unter Vertrag. Für mich wird das ein Jahr zum Schnuppern. Ich brauche sicherlich Zeit, um mich in dieser Klasse zurecht zu finden, betont der Elbestädter. Auch Reinhold Dieppold lässt dem risikobereiten Dresdner weitgehend freie Hand und kommt ihm finanziell entgegen.

Sonst ist es üblich, dass sich die Fahrer in die Teams einkaufen. Steve muss das nicht. Im Gegenteil: Wir stellen ihm das Material und die Ausrüstung, sagt der Team-Chef. Er ist von selbst auf uns zugekommen. Sein Auftreten und seine fahrerische Qualität hat uns überzeugt, sagt der Boss.

Reich werden kann Mizera durch seine Fahrkünste nicht. Das weiß er auch, deshalb hat er dafür den seiner Meinung nach besten Mittelweg zwischen anspruchsvollem Hobby und Beruf gewählt und sich selbstständig gemacht. Ich biete Fahrsicherheits-Training an. Dabei kann ich frei über meine Zeit verfügen und allein entscheiden, wie viel ich in den Motorsport stecke, sagt er. Fahrerische Großtaten sind unter diesen Umständen sicher noch nicht zu erwarten.

Er soll sich in der Gesamtwertung der Deutschen Meisterschaft unter den ersten zehn bis 15 Fahrern einordnen, sagt Dieppold. Beim Start der Serie, am 11./12. Mai auf dem Lausitzring hat Mizera fast ein Heimspiel. Der Klassen-Neuling soll auch bei der Europameisterschaft seine Feuertaufe bestehen. Beim ersten Lauf im März auf der berühmten Strecke in Le Mans schickt Dieppold seinen neuen Schützling ins Rennen. Weitere EM-Einsätze hängen vom Saison-Verlauf ab, erklärt Reinhold Dieppold.