09.08.2002
Sächsische Zeitung
Nachts 3 Uhr kommt der Mann mit dem Hammer
Dresdner Mizera startet bei 24-Stunden-WM-Rennen
Von Alexander Hiller
Wir sind alle guter Dinge, sagte Steve Mizera vor seinem Saison-Höhepunkt. Der 27-jährige Dresdner Zweirad-Pilot ist Koordinator des Ost-Dreigestirns, das am Sonnabend (15 Uhr) für Suzuki Deutschland beim 24-Stunden-WM-Rennen in Oschersleben startet.
Komplettiert wird das Trio durch Udo Reichmann (28/Kesselsdorf) und Thomas Hübner (29/Spremberg). Das Renn-Budget von knapp 45000 Euro bringt Steve Mizera dank regionaler Sponsoren auf. Sonst ist der Dresdner in der Supersportklasse zu Hause, fährt dort auf einer Honda um die internationale Deutsche Meisterschaft mit (derzeit auf Rang 20). Die Suzuki hat mit fast 1000 Kubikzentimetern wesentlich mehr Hubraum. Und der 170 PS starke Motor macht einem richtig Feuer unterm Hintern, sagte er.
Die Maschine muss auf alle drei Fahrer abgestimmt sein, weil die Piloten beim Wechsel quasi gleich aufs Motorrad springen. Der eine will eben höher sitzen als der andere, da muss man den besten Kompromiss für alle finden, sagte der Sachse.
Wie bereitet man sich auf eine solche Tortur vor? Wir Fahrer ruhen uns viel aus und essen gut und regelmäßig, um noch einmal richtig Energie zu tanken, erklärte der Dresdner. Denn die Kalorien werden gebraucht. Jede Stunde wechseln sich die drei Fahrer ab. Mizera hat also nach 60 Minuten Fahrt zwei Stunden Pause.
Bis etwa 3 Uhr macht es richtig Spaß, dann aber kommt der Mann mit dem Hammer. Dann schlaucht es plötzlich enorm, sagte Mizera, der vor seinem dritten 24-Stunden-Rennen steht. Mit Elektrolyt-Getränken halten sich die Piloten fit, mit Unterhaltungen munter. Da hat jeder seinen eigenen Stil.
Insgesamt kämpfen bei der German Speedweek in Oschersleben 54 Dreierteams um WM-Punkte.