Führerscheinprüfungen können ein ganzes Leben verändern

04.02.2005
Dresdner Neueste Nachrichten

Führerscheinprüfungen können ein ganzes Leben verändern
Steve Mizera startet als erster Dresdner bei Motorrad-WM

Dresden (sl). Als Steve Mizera die Reifen seines neuen Rennmotorrads für das Pressefoto qualmen ließ, machten sogar die vorbeigehenden Straßenfeger große Augen. Der 29-Jährige stellte gestern Morgen am Glockenspiel auf dem Elbradweg seine neue Maschine samt neuem Rennanzug für die kommenden Motorrad-Langstreckenweltmeisterschaft vor.
Mizera ist der erste Dresdner Motorsportler überhaupt, der bei einer WM an den Start geht.

Der 1,80 Meter große und 70 Kilogramm schwere Junggeslle peilt mit seinem Team Diablo BoEiger 666 den fünften Platz in der Endwertung an. Beim WM-Start muss er auf eine Ein-Liter-Vier-Zylinder-Maschine umsteigen, was ihm allerdings nichts ausmacht: Die Maschinen können für mich gar nicht schnell genug sein. Ich liebe die Geschwindigkeit. Ich liebe die Kraft.“

Seine Liebe zum Motorsport entdeckte der mittlerweile zweimalige deutsche Motorrad-Vizemeister erst sehr spät. Das erste Mal saß ich mit 18, als ich den Führerschein gemacht hatte, auf einem Motorradsattel. Dieser Moment hat mein Leben total verändert“, erinnert sich der diplomierte Wirtschaftsingenieur. Der Einstieg in den Motorradsport fiel Mizera nicht schwer, da er in schon in frühester Jugend Skirennen bestritt, so dass er für Schnelligkeit, Kurvenlage und Gleichgewicht zeitig das richtige Gefühl bekam.

Nach zwei deutschen Vizemeisterschaften wurde der Teamkoordinator des Diablo-Bolliger-Teams auf ihn aufmerksam. Als WM-Ersatzfahrer fuhr er letztes Jahr auf Anhieb besser als die Stammfahrer seiner Mannschaft. Am 28. März wird er in Assen (Niederlande) mit seinen britischen Teamkofiegen James Hutchins (21) und Kevin Falke (22) sein WM-Debüt geben. Mit dabei ist dann sein Bruder Kai Mizera, der ihm als persönlicher Cheftechniker im neuen Team den gewohnten Halt gibt.

Schmunzelnd bückt Mizera auf die derzeitigen Geschehnisse im Fußball: Ich jedenfalls würde niemand für 10 000 Euro vorbei lassen“. Am meisten freut er sich nun auf den 13. und 14. August, denn da macht der WM-Rennzirkus vor heimischer Kulisse in Oschersleben Station: Dort konnte ich 2000 meinen ersten Sieg feiern. Das war das bisher geilste Erlebnis meiner Karriere.“