In trockenen Tüchern

Dienstag, 16.08.2005
MOTORSPORT aktuell

Langstrecken-WM in Oschersleben: Suzuki holt vorzeitig den WM-Titel. Freudentag für das Boiliger-Team.

VON JOHANNES ORASCHE

Mit 23 Runden Vorsprung sicherte sich die Suzuki-Castrol-Werksmannschaft mit Vincent Philippe, Keichi Kitagawa und Matthieu Lagrive in Oschersleben den Langstrecken-WM-Titel. Mit 1:29,9 legte Lagrive schon im Qualifying die Bestzeit hin. Gwen Giabbani stellte die R1 für Yamaha Austria in 1:30,5 auf Rang 2.

Yamaha Austria und Suzuki Castrol legten im Rennen ein höllisches Tempo vor, mussten aber nach nur 15 Minuten auf einer Ölspur zu Boden. Beide Mannschaften blieben im Rennen, aber Vincent Philippe von Castrol Suzuki brach sich dabei das Handgelenk. «Ich wollte dennoch für das Team weiterfahren», erklärte Philippe. «Sonst hätte ich den WM-Titel nicht verdient.»

Für Yamaha Austria kam in der Nacht, auf Rang 2 liegend, nach einem Highsider von Thomas Hinterreiter, das endgültige Aus. Phase One musste mit Motorschaden aufgeben.

SONNTAGMITTAG setzte Regen ein. Suzuki Castrol war für den Rest des Teilnehmerfeldes bereits ausser Reichweite. «In der Nacht und auf nasser Fahrbahn waren wir fast gleich schnell. Auf trockener Piste fehlte uns eine Sekunde», analysierte Hans-Peter Bolliger, der sich über die Plätze 2 und 3 seiner Teams freute.

«Wir hatten in Suzuka Pech. Diesmal lief alles für uns», strahlte Bolliger, der wie schon in Assen beide Motorräder auf das Podest brachte. «Unter normalen Umständen hätten wir Yamaha Austria und Phase One nach dem Auspuffwechsel nicht einholen können», war sich Bolliger klar.

«Für mich ist es eine Genugtuung nach der bislang verpatzten IDM-6ooer-Saison», freute sich Roman Stamm. «Ich kann kaum gehen. Der geprellte Fuss von Suzuka schmerzte höllisch, während der Fahrt war’s erträglich.»

Für Bolliger wäre WM- Rang 2 ein Riesenerfolg. «2001 war unser bisher bestes WM-Endresultat Rang 5», erinnert sich Hans-Peter Bolliger an kargere Zeiten.

Mit Team Biker Profi, Suzuki Austria, Engel Racing und ABBCO kamen noch vier deutschsprachige Teams in die Top 10. Der Franzose Sebastien Diss, bisher in drei Rennen ebenso oft Sieger im R6-Dunlop-Cup, stürzte an zweiter Stelle liegend.