Im Geschwindigkeitsrausch mit echten Rennfahrern

07.03.2008
BIL

Im Geschwindigkeitsrausch mit echten Rennfahrern

Steve Mizera und Steve Jenkner laden zur Mitfahrt I in Renntaxis ein. Aber nur I auf den dafür vorgesehenen Pisten.

Ivette Wagner

Was die beiden Männer verbindet, wird schnell klar: Geschwindigkeit. Die zu erleben ist ein einzigartiges Gefühl, sagt Steve Mizera. Damit dieses Privileg nicht nur Rennfahrern vorbehalten ist, hat Mizera gemeinsam mit Steve Jenkner eine Firma gegründet, die sie gestern Abend vorstellten. Bei Racetaxi 99 wird man chauffiert. Von den beiden Profis, die in den letzten Jahren aktiv an Meisterschaften teilnahmen.

Nicht auf normalen Straßen

Allerdings machen wir das nicht auf öffentlichen Straßen, sondern auf echten Rennstrecken“, so Steve Mizera. Also beispielsweise auf dem Hockenheimring oder auf dem Sachsenring, was den Kick noch ein bisschen erhöhen soll. Aufsteigen können Mutige auf eine umgebaute Suzuki GSX-R 1000, also ein sehr schnelles Motorrad.

An dem ist eine spezielle Festhaltemöglichkeit angebracht. Es muss aber niemand Angst haben, sagt Steve Jenkner. Sicherheit hat immer oberste Priorität. Eine Einweisung steht am Anfang des Abenteuers, später werden Rennkombis, Helme und Handschuhe verteilt.

Es gibt Menschen, die Geschwindigkeit vertragen, andere nicht so sehr, sagt Steve Mizera. Wir passen uns an. Wenn wir aufgefordert werden, vom Gas zu gehen, machen wir das. Jeder, der mit uns mitfährt, muss uns vertrauen. Wem der Ritt auf dem Motorrad zu heiß ist, der kann auch in ein Auto einsteigen. Das allerdings fährt nicht wirklich viel langsamer und ist innen unter anderem mit einem Stahlkäfig, Schalensitzen, Drei-Punkt-Gurten und einem Feuerlöscher ausgestattet. Das wurde extra für uns angefertigt, damit es auch den Anforderungen entspricht, sagt Steve Jenkner.

Kennengelernt haben sich die beiden Sportler bei vielen gemeinsamen Trainingsfahrten und natürlich im Weltmeisterschaftszirkus. Uns verbindet ja schon mal unser Vorname“, sagt Steve Mizera. Abgesehen davon haben wir immer die Karriere des anderen verfolgt und haben uns so schätzen gelernt.“ Gegeneinander gefahren sind sie allerdings nie.

Rasante Kurvenfahrten

Die Faszination des Rennsports weiterzugeben, ist das erklärte Ziel des Duos. Enorme Beschleunigungswerte, rasante Kurvenfahrten und extreme Bremskräfte sind eben nicht nur etwas für Profis. Es gibt doch wohl kaum jemanden, der diesem Rausch widerstehen kann“, sagt Steve Mizera und lächelt. Gas geben gehört für beide einfach zum Leben, auch wenn sich Steve Jenkner aus dem aktiven Rennleben verabschiedet hat.

Die Idee für das Racetaxi 99 entstand Ende 2007. Bei der Existenzgründung waren wir sehr schnell unterwegs. Es gibt nur ein Ja oder Nein, und dann wird es einfach durchgezogen, so steve Mizera.

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Racetaxi 99 und die Initiatoren

  • Zwischen 20 und 40 Personen können bei einer Racetaxi-Veranstaltung teilnehmen. Gemeinsam geht es dann in die Motorsportarena Oschersleben oder auf den Lausitz-, Sachsen-, Hockenheim- oder Nürburgring.
  • In drei Runden müssen die Gäste den Rennfahrern vertrauen und entweder als Sozius auf einem Motorrad oder als Beifahrer in einem Auto Mut beweisen.
  • Die Kosten pro Person belaufen sich auf 199,249 oder 360 Euro pro Person.
  • Steve Mizera wurde 1975 geboren. Sein erstes Rennen fuhr er 1996 bei tschechischen Meisterschaften. In den folgenden Jahren konnte er verschiedene Erfolge verbuchen: 2001 Vizemeister bei der Deutschen Meisterschaft Yamaha Cup, dritter Platz bei der 24-Stunden-Welt-meisterschaft in Oschers-leben, 2005 fünfter Platz bei der Langstrecken-WM. Er wurde Deutscher Meister im Mini Bike. An der Staatlichen Studienakademie Riesa machte er den Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur.
  • Steve Jenkner wurde 1976 geboren. Seine Motorsportkarriere begann er 1989 in der ADAC Mini-Bike Meisterschaft. 1997 gelang ihm der Sprung in die Motorrad-Weltmeisterschaft, wo er 2001 Podiumsplätze erreichte. Die Saison 2003 stellt mit seinem Sieg beim Regenrennen in Assen sowie fünf weiteren Podiumsplatzierungen sein erfolgreichstes WM-Jahr dar. 2006 zog er sich aus dem aktiven Sport zurück, nahm aber als Testfahrer an einigen Europameisterschafts-Rennen teil. Erlernt hat er den Beruf des Gas- und Wasser-Installateurs.

www.racetaxi99.de